Zur Geschichte des Zweirades

Das Rad oder Fahrrad ist heutzutage eins der volkstümlichsten Verkehrsmittel. Am meisten verbreitet ist das Zweirad (mit Freilauf); es wird von Damen und Herren gefahren. Die Dreiräder dienen Geschäftszwecken, sind sonst aber nur noch sehr vereinzelt anzutreffen, zumeist bei älteren oder kränklichen Herren.

Bisweilen sieht man auch Zwei- oder Dreiräder, die durch Benzinmotoren getrieben werden; sie heißen Motorräder.

Für nicht erwachsene Radler und Radlerinnen gibt es sog. Jugendräder, die etwas kleiner sind, als diejenigen für Erwachsene.

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Die wichtigsten Teile des Fahrrades sind: die Räder mit Tangentspeichen, der Rahmen, der Sattel, die Pedale, die Kette (oft in einem Kettenkasten), die Lenkstange, die Bremse, die Schutzbleche, die Glocke (Klingel, Schelle) oder Hupe, die Laterne (Öl Petroleum- oder Azetylen-Laterne) und die Satteltasche mit einem Schraubenschlüssel, einem Ölkännchen u. a. m. Die Räder haben hohle Gummireifen, die mittels einer Luftpumpe aufgepumpt werden. Die einzelnen Teile sind emailliert bzw. vernickelt. Die Kette verbindet das größere Zahnrad (Kettenrad) an der Kurbel mit der ebenfalls gezähnten Nabe des Hinterrades; je weniger Zähne diese Nabe im Verhältnis zum Kettenrad hat, um so höher (größer) ist die Übertragung oder Übersetzung, d. h. um so mehr Raum legt das Fahrrad bei jeder Kurbeldrehung zurück.

Zum bequemen Radeln bei Eis und Schnee hat man Schlittenfahrräder ersonnen. Jedes gewöhnliche Zweirad läßt sich in ein solches Schlittenfahrrad verwandeln. Zu diesem Zweck versieht man das Hinterrad mit einer sog. Sporenkette, während das Vorderrad auf einer Gleitkufe festgelegt wird.

Wenn Radler einander begegnen, begrüßen sie sich bisweilen mit dem Zuruf „All Heil!“

Die Geldaristokratie fährt heutzutage nicht mehr Rad; sie zieht das Automobil (Kraftfahrzeug, volkstümlich: das Auto) vor, weil dieses freilich noch recht teuere Verkehrsmittel dem Automobilfahrer die Möglichkeit bietet, mit Schnellzug-geschwindigkeit, unabhängig von Eisenbahnen, durch die Welt zu sausen und nach Belieben halt zumachen. Automobile werden meistens von einem Chauffeur gefahren und durch Benzin-, Petroleum oder Spiritus – Motoren getrieben. Sie haben als Auto(mobil)droschken in größeren Städten die Pferdedroschken bereits stark zurückgedrängt.